Mittwoch, 10. Juli 2013

Erikson - Phase der Adoleszenz

In Erik H. Eriksons Stufenmodell zu psychosexuellen und psychosozialen Entwicklung berücksichtig er auch die Phase der Adoleszenz. Diese Phase thematisiert die Identitätsfindung eines Jugendlichen, die im Alter von 12 – 20 Jahren statt findet. 

Hormonelle und körperliche Veränderungen führen zu einer neuen Selbstwahrnehmung. Des Weiteren findet die Ablösung des Elternhauses statt und die Zuwendung zu den gleichaltrigen Peer Gruppen. Jugendliche müssen verschiedene Einflüsse von Innen und Außen, Erfahrungen und Forderungen verarbeiten, bewältigen und erfüllen, welche als Anpassungsleistungen zusammengefasst werden.

Der Kontakt zu den Gleichaltrigen ist wichtig für die Loslösung von den Eltern und zur Definierung des Jugendlichen mit sozialen Komponenten ihrer eigenen Identität. Somit bilden die Peers einen sozialen Rückhalt.

Die Eltern eines Jugendlichen konkurrieren mit den Peers um den Einfluss auf das Individuum, da diese versuchen (vermeintlich) schädliches  Verhalten, bedingt durch die Gleichaltrigen, zu vermindern/zu vermeiden. Eltern haben die Aufgabe, die Entwicklung und Veränderung der Jugendlichen zu zulassen. Sie müssen lernen sich neu und anders mit ihren Kindern auseinander zu setzen und Regeln, Ver- und Gebote müssen sinnvoll überarbeitet werden. 

Während dieser Phase benötigen Jugendliche Unabhängigkeit und Autonomie, sodass eine gewisse Entscheidungsfreiheit entsteht. Eltern müssen also Widerspruch zu lassen und dennoch ihre Kinder in eine angemessene Richtung lenken und begleiten. Besonders wichtig für die Identitätsbildung ist Bestätigung und Anerkennung durch die Gesellschaft, somit kann der Jugendliche seinen Platz in der Gesellschaft finden. Lehnt diese aber den Jugendlichen oder sein Verhalten ab, so verzögert sich sein Prozess der Identitätsfindung. 

Die unangemessene Lösung der Phase der Adoleszenz nach Erikson beinhaltet das Selbstbild ohne stabilen Kern und somit wenig bis kein Selbstvertrauen des Jugendlichen. Die angemessene Lösung hingegen ist die Erstellung eines kohärenten Selbstbildes, bedingt durch soziale Unterstützung, das Erstellen von Zukunftsplänen und das Setzen von Zielen. 
von Lisa-Marie Osterhaus

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