1. Theorie
- das Objekt ist die Quelle von Unlustempfinden
- Abstoßung des Objekts, Hass → Aggressionsneigung, das Objekt zu vernichten
2. Theorie (1920)
- Bestreben der Seele, die Anzahl von Erregungen (Triebe) möglichst niedrig/ konstant zu halten → (Lust=) treiben zu eigener Beseitigung
- Triebe versuchen einen früheren Zustand, vor der Erregungsspannung wiederherzustellen
- Lebloses war vor dem Leben da
- Todestrieb (Trieb zum Zustand der Leblosigkeit)→ Aggression: von der eigenen Person auf andere Objekte (aggressiv durch eigenen Nutz und Triebe)
- Trieb um Fortpflanzung zu sichern (Sexual-, Lebenstriebe)
John Dollard
Frustrations- Aggressions- Theorie (F-A-Theorie)
- Aggression ist immer die Folge von Frustration
- Aggression: Verhalten mit dem Ziel einen anderen Organismus zu verletzen
- Frustration: Zustand, der bei einer Interferenz (Überschreitung) der Zielreaktion eintritt
- je größer die Frustration, desto stärker die Aggressionstendenz
- die Größe der Frustration ist abhängig von:
- Wichtigkeit der Sache für einen selbst
- Stärke der Verhinderung
- Anzahl der Verhinderung
- werden Kinder häufig frustriert, neigen sie zu aggressiven Verhalten
- wenn Menschen auf eine Frustration sofort mit offener Aggression reagieren, haben sie nicht gelernt, dass sich belohnende Alternativreaktion ergeben
Kritik:
- Berkowitz: Frustration führt nicht immer zur Aggression und aggressives Verhalten ist nicht immer die Folge von einer Frustration
- Scott: stark übertrieben, manchmal folgt auf Frustration eine Aggression, manchmal nicht
Konrad Lorenz
Verhaltensbiologische Aggressionstheorie
Drei Punkte zur Aggression aus biologischer Sicht:
- biologisches sinnvolles Phänomen:
- Aggressionen haben einen Zweck: Lebensraumverteilung, Schutz
- Tötungshemmungen:
- Mildern Aggressionsfolgen ab
- natürliche Hemmungen bei körperlichen Kampf und natürlicher Bewaffung, nicht bei Waffennutzung --> hält nicht mit kultureller Entwicklung Schritt
- Aggressionstrieb:
- Aggression ist ein Trieb (primär arterhaltender Instinkt) --> Spontanität des Instinktes macht Trieb gefährlich
- Reaktionsgründe könnten vermieden werden
- nach langen Lehrlauf ist der Aggressionstrieb höher
Kritik:
- Sipes: Aggressionstrieb durch Sport loswerden → Untersuchung von Sipes: viel Sport = viel Krieg
- Tinbergen: Aggressionen können von einer Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden → Lorenz führt Aggression nur auf innere Faktoren zurück
- Montagu: kaum angeborene Triebe oder Instinkte
Albert Bandura
Lerntheoretischer Ansatz
- Aggression hat Ursprung in der Gesellschaft
- Aggression wird gelernt
- durch eigene Erfahrung (reguliert durch Belohnung/ Bestrafung)
- durch Nachahmung (Modelllernen)
- Erwerb von aggressiven Verhaltensmustern lässt sich durch soziales Lernen verhindern (Aggressionen dürfen sich nicht lohnen)
Kritik
- Hacker: biologische uns gesellschaftliche Faktoren müssen beachtet werden
Hans- Joachim Kornadt
- Aggression hat eine biologische Basis
- Aggression, wenn das Aggressionsmotiv stark ist und das Hemmungsmotiv schwach ist
- das Aggressionsmotiv ist neben der biologischen und genetischen Basis auch von der Kultur beeinflusst
John Paul Scott
Er geht von fünf unterschiedlichen Ebenen aus (unterteilt in Individuum und Umwelt)
Individuum:
- Gene: genetische Ausstattung
- physiologische Ebene: Hormone
- organismische Ebene: psychische Zustände (Motive)
- soziale Ebene: Zerfall sozialer Strukturen führt zu vermehrten Aggressionen
- ökologische Ebene: Umstände können zu einer verhängnisvollen Zunahme der Aggressionen führen (bsp.: Nahrungsknappheit)
Die historische Ebene, Ontogenese (Entwicklung aggressiven Verhaltens) und Phylogenese (evolutionäre Entwicklung, Zweck und Funktion der Aggression) müssen ebenfalls betrachtet werden)
→ keine Theorie, sondern Wegweiser
von Bianca Jaske