- Gewalt verschafft innere Befriedigung
- Gewalt wird als Offenbarung empfunden, die das Leben positiv verändert
- tritt vor allem bei Jugendlichen auf, die im familiären Gewaltzusammenhang Ohnmachtsgefühle erleben
- Gewalt als Mittel, um Dinge zu bewegen
- sie sehen keine Perspektive für die Zukunft
Gegenmaßnahmen
- Akteure der eigenen Wirklichkeit
- nicht als Opfer dastehen
- Erfolgserlebnisse
- Jugendliche müssen das Gefühl haben, dass sich ihre schulischen Leistungen positiv auf ihre Zukunft auswirken
→ Aggression ist ein Weg der Kompensation von Ohnmachtsgefühlen und des Erlebenkönnens von Macht und Stärke.
Götz Eisenberg: Aggression als Folge sozialer und emotionaler Kälte
- emotionale Kälte ist ein Auslöser für Aggressionen
- dies erleben die Jugendlichen durch elterliches Desinteresse und wenig Zuwendung
- Vaterlosigkeit: kein Vorbild, keine Anforderungen, denen sie sich unterwerfen können
- Mütter: binden Kinder zu sehr an sich, oder vernachlässigen sie
- Kinder entwickeln kaum Urvertrauen
- sie entwickeln eine narzisstische Haltung
- sie suchen nach dem Erleben von Grandiosität durch beispielsweise Drogen und Amokläufe
- Suche nach konturierten Persönlichkeiten die ihnen aus ihrer eigenen Unsicherheit heraushelfen
→ Aggression ist die Folge von Erfahrungen sozialer und emotionaler Kälte, sowie mangelndem Erleben von konturierten Persönlichkeiten.
Hans-Peter Nolting: Maßnahmen zur Gewaltprävention und Gewaltminderung
- pädagogische und kriminologische Maßnahmen vermindern nur die Jugendgewalt, können aber die Problematik nicht lösen
- durch frühes, regelmäßiges Abreagieren von aggressiven Impulsen, beispielsweise durch Boxtraining kann einem Stau von Aggressionen vorgebeugt werden
- der Jugendliche kann eine „Katharsis-Effekt“ (sich Freimachen von Aggressivität) erleben
- keine Möglichkeit zur Bewältigung ungelöster Probleme oder Ärger
- aggressionsfördernde Faktoren umgehen
- Verminderung von Stress, Einengung, Provokationen und aggressiven Modellen
- Förderung von positiven Anregern und Anreizen zu alternativen Verhalten
- wünschenswertes Verhalten sollte gefördert und mit Anerkennung belohnt werden
- Jugendliche müssen lernen ihren Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen
- besonders in Krisen sollten sie von Bezugspersonen Zuwendung, anstatt das Gefühl der vollständigen Unfähigkeit erhalten
- langfristig sollen die aggressiven Ursachen abgeschwächt werden
- in Gruppen sollen die Jugendlichen lernen, dass nur sozial orientiertes Verhalten Beachtung findet
- sie lernen Konflikte verbal zu lösen und auf Aggressivität zu reagieren
- Einfühlen in andere Menschen
- Vorsicht bei Schuldzuweisung
- entschärfende Bewertung
- Leid- induzierte Hemmung: während der Kindheit wurden sie mit Schmerzen anderer konfrontiert→ Empfinden von Mitleid
- Angst vor Bestrafungen bzw. negativen Folgen:
→ Konsequenz der Strafverfolgung hindert viele eine kriminelle Tat auszuführen
→ Jugendliche müssen verstehen, dass es für sie nur Nachteile haben wird - moralische Hemmung bzw. Werthaltung: Dabei dürfen Bezugspersonen nicht bloß aussprechen, was nicht erlaubt ist, sondern dieses auch selber nicht ausüben.
- Entdramatisierung durch Entspannung und Selbstbeeinflussung: in Konfliktsituationen gelassen reagieren, auch bei Enttäuschungen
- Einfühlungstraining: Wahrnehmung eigener Gefühle, einnehmen anderer Perspektiven→ erlernen von kooperativem und helfendem Verhalten
- Immunisierung: In Rollenspielen sind sie direkten Provokationen ausgesetzt, bei denen sie gelassen reagieren sollen.
- klassische Verhaltensmodifikation: Dient der Bekräftigung von erwünschten Verhalten.
- kognitive Verhaltensmodifikation: Einsicht des Jugendlichen wird gefördert. Selbstbeobachtung und Selbsteinschätzung zusammen mit den Eltern.
- partnerzentrierte Gesprächsführung: Konflikte verbal und gewaltfrei lösen
- Programm durch regeln bestimmt: beide Seiten zu Wort kommen lassen
- nicht nur über den Gegenstand der Tat, sondern auch über Gefühle, Interessen sprechen
- Streitschlichtung kann auch misslingen, da die Sitzung freiwillig ist
→ dem Täter wird verdeutlicht, dass es seine einzige Chance ist
→ das Opfer steht somit unter Druck teilzunehmen
- Anwendung in Jugendstrafverfahren und Jugendstrafvollzug
- Täter setzt sich mit der Tat auseinander, indem er einen Brief an das Opfer verfasst
- Realisieren der Folgen für das Opfer
- Brief wird dem Opfer nicht übergeben
- beim Täter soll es zu Einsicht und einer Verhaltensänderung kommen
- ein Jugendlicher setzt sich auf einen Stuhl in die Mitte des Raumes
- andere aus der Gruppe stehen um ihn herum und provozieren ihn durch anfassen, ansprechen
- derjenige auf dem Stuhl soll Selbstkontrolle erlernen
- sollen dem Jugendlichen Zukunftsperspektiven
→ durch Bildungs- und Ausbildungsangebote
von Miriam Märsch
cooool
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