Grundlagen des Modells von
Piaget:
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Lernen und Entwicklung wird durch Störungen im
inneren Gleichgewicht angestoßen
→ um das Gleichgewicht wieder herzustellen erfolgt Aktion
→ um das Gleichgewicht wieder herzustellen erfolgt Aktion
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Äquilibration → Assimilation und Akkomodation
-
Wechselspiel von Akkomodation und Assimilation
findet unvermeidbar statt und ggf. auch ohne pädagogische Einwirkung
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da dieser Prozess vom Kind selbst ausgeht
spricht Piaget von einem epigenetischen Prinzip (es wächst und gedeiht aus sich
selbst)
-
Kinder bilden von Geburt an Strukturen und
Schemata
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In den ersten Lebensjahren machen Kinder die
größten Entwicklungsfortschritte
-
da jeder Mensch nach Weiterentwicklung strebe,
nennt Piaget den Menschen epistemisches Subjekt (= Erkenntnis suchend und
erkennend)
Die Stufen der kognitiven Entwicklung
→ Entwicklung lässt sich in vier Stadien zusammenfasssen:
- sensomotorisches Stadium
- präoperationales Stadium
- konkret-operationales Stadium
- Stadium der formalen Operation
-
nach jedem Stadium findet eine strukturelle
Änderung des Denkens statt sowie die Überwindung von kindlichem Egozentrismus
(nicht Egoismus!)
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neugeborene Kinder kennen zunächst nur sich und
können nicht zwischen sich und der Außenwelt unterscheiden
→ lernt mit der Zeit zu differenzieren und auf dieser Basis baut
abstraktes Denken auf
1. Sensomotorisches Stadium (0.-2. Lebensjahr)
- erstes Lebensstadium ist entscheidend und
prägend für die kognitive Entwicklung des Kindes
- Piaget bezeichnet das erste Stadium als
sensomotorisches, da das Denken primär über Sinneserfahrungen stattfindet
-Bewegungen und Handlungen sind zunächst
Reflexe, die allerdings bald vom Kind selbst kontrolliert gesteuert werden
-Egozentrismus des Kindes ist zunächst
physikalisch
→ erlebt Umwelt als Teil von sich selbst
Piaget unterteilt das erste Stadium in sechs
Phasen um die massiven Entwicklungsfortschritte besser differenzieren zu
können:
1. Phase (0.-1. Monat): Bestätigung und Übung
der Reflexe:
Das Kind kann sensomotorische Schemata weiter
verfeinern und Ansatzweise in Beziehung zueinander setzen.
2. Phase (1.-4. Monat): erstes erworbenes
Anpassungsverhalten und primäre Zirkulärreaktion
Das Kleinkind kann gezielt Sehen und Handeln
koordinieren. Es begreift, dass bestimmtes Handeln bestimmte Wirkungen nach
sich zieht. Piaget redet von Zirkulärreaktion, da der Säugling
zufallsgesteuertes angenehmes Verhalten von sich aus wiederholt. Diese
Zirkulärreaktion ist primär, da der eigene Körper im Mittelpunkt steht.
3. Phase (4.-8. Monat): sekundäre
Zirkulärreaktionen und Vorgehensweisen
Das Kind handelt absichtsvoll und kann
Handlungen gezielt wiederholen. Diese Zirkulärreaktion sekundär, weil jetzt
eine Handlung zum Erreichen eines Ziels eingesetzt wird. So kann das Kind aktiv
interessante Erscheinungen andauern lassen.
4. Phase (8.-12. Monat): Koordination der
sekundären Verhaltensschemata und ihre Anwendung auf neue Situationen
Das Kind kann jetzt nicht nur absichtsvoll,
sondern gezielt handeln. Es kann Gegenstände, die verdeckt sind, hervorholen.
Ebenso kann es schon ansatzweise nach Gegenständen suchen.
5. Phase (12.-18. Monat): Entdeckung neuer
Mittel und durch Ausprobieren und die tertiäre Zirkulärreation
Das Kind kann in dieser Phase nicht nur handelnd
experimentieren, es kann auch gedanklich experimentieren. Da vor dem Handeln
ein Interesse besteht und bekannte Mittel jetzt auf neue Kontexte bezogen werden, spricht Piaget jetzt
von einer "tertiären Zirkulärreaktion".
6. Phase (18.-24. Monat): Erfinden neuer Mittel
durch geistige Kombination
Das Kind kann jetzt die Folgen des Tuns abwägen,
bevor es handelt. Vor allem beginnt das Kind "symbolisch zu
repräsentieren": Es lernt Sprache und sprechen. Damit beginnt es, sich von
unmittelbaren Sinneseindrücken und unmittelbaren Erfahrungen freizumachen.
2. Präoperationales Stadium (2.-7. Lebensjahr)
-
Kinder haben physikalischen Egozentrismus
überwunden
-
können über Dinge nachdenken auch wenn sie sie
nicht vor Augen haben
→ mittels Sprache symbolisch repräsentieren
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das Kind lernt in diesem Stadium logisch zu
denken, ist allerdings an unmittelbare Wahrnemungen gebunden
-
starker Egozentrismus äußert sich z.B. In
unproportionierten Kinderbildern
-
auserdem sind Merkmale dieses Stadiums Animismus
und magisches Denken
→ Stühle werden zu Autos, Kinder selbst spielen z.B. Tiger oder sie
glauben im Keller seien Gespenster, dabei unterscheiden sie nicht zwischen
Realität und Phantasie
-
ein anderes Merkmal ist der Finalismus
→ der Mond geht z.B. auf, damit Menschen nachts etwas sehen
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ein weiteres Merkmal ist, dass Kinder in diesem
Stadium keine Invarianz der Menge begreifen
3. Konkret –
operationales Stadium (7.-12. Lebensjahr)
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Einsicht der Mengenverhältnisse wird klar mit der
Fähigkeit des reversiblen Denkens
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Gedanken können zurück verfolgt werden
-
Massenveränderungen können jetzt beurteilt werden
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Egozentrismus des Kindes tritt in den Hintergrund
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Sehen, wie sie von anderen (der Umwelt) beurteilt
werden und hinterfragen Absichten von Handlungen
4. Stadium der
formalen Operationen (11.-13. Lebensjahr)
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Kinder sind in der Lage ohne konkrete Bezüge
Gedankengänge zu entwickeln und induktives als auch deduktives Denken zu lernen
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Sowohl werden aus
Erfahrungen Folgerungen gezogen, als auch Aussagen an ihren Erfahrungen
überprüft
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abstrakte Denkmodelle werden nachvollzogen
Spiel und Nachahmung
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im Spiel kann ein Kind Erfahrungen und Gelerntes wieder
aufgreifen und so zunehmend internalisieren und besser verstehen (im Spiel
findet Assimilation statt)
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durch Nachahmung lernen sie Neues (fördert Prozesse der
Akkomodation)
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jüngere Kinder ahmen ihre Eltern nach
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Jugendliche spielen Rollen (Idole.. usw.)
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jüngere Kinder spielen frei und bedürfnisorientiert
Kognitive Entwicklung und Erziehung
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Piagets Modell berücksichtigt zu wenig die sozialen und
kulturellen Lebensbedingungen
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seine Befragungen sind nicht kindgerecht
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Kinder sind nicht in der Lage sich korrekt auszudrücken
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sie lernen selbstständig kognitiv zu denken und müssen
nur pädagogisch unterstützt werden und zu Entwicklungsleistungen aufgefordert
werden
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Lernen geschieht schrittweise und man darf sie nicht
über- oder unterfordern
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jedes Kind hat einen individuellen Entwicklungsstand,
welcher fachgerecht beobachtet werden muss
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Entwicklung benötigt genügend Zeit, welches nicht
beschleunigt werden sollte (z.B. magisches Denken ist positiv)
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man sollte berücksichtigen, dass Kinder in der präoperationalen
Phase egozentrisch denken
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bis zu einem gewissen Alter können sie abstrakte
Erläuterungen nicht nachvollziehen
Jean Piaget (1896-1980) betont die Bedeutung des Spiels für
die Intelligenzentwicklung des Kindes. Analog zu deren drei Phasen
unterscheidet er drei Formen des Spiels:
In den Übungsspielen werden Verhaltensschemata eingeübt, in
den Symbolspielen werden Gegenstände symbolhaft verwendet und von der Fantasie
geprägte Aktivitäten durchgeführt, und in den Regelspielen unterwirft sich das
Kind Regeln als Teil der sozialen Außenwelt. Im Kleinkindalter ist das Spiel
eindeutig dem „Unterricht“ überlegen: „Alles was wir die Kinder lehren, können
sie nicht selbst entdecken und damit wirklich lernen.“
von Jonas Düts, Tim Preuß und Malte-Lennart Gustenberg
Du hurensohn
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